UNICEF: 27 MILLIONEN MENSCHEN IN DEN HUNGERGEBIETEN IN AFRIKA UND IM JEMEN HABEN KEIN SAUBERES WASSER
Schwer mangelernährte Kinder im Nordosten Nigerias, in Somalia, Südsudan und Jemen sind zusätzlich durch Wasserknappheit, unhygienische Lebensbedingungen und Krankheiten bedroht.
In den Hungerregionen beziehen nach Angaben von UNICEF fast 27 Millionen Menschen Trinkwasser aus unsauberen Quellen. Die Folge sind Durchfallerkrankungen, die für mangelernährte Kinder tödlich sein können.
„Die Kombination von Mangelernährung, verschmutzem Trinkwasser und unhygienischen Lebensbedingungen löst einen Teufelskreis aus“, erklärt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten UNICEF-Nothilfeprogramme. „Gleichgültig wie viel ein schwer mangelernährtes Kind zu sich nimmt – es wird nicht wieder gesund werden, wenn es weiter verseuchtes Wasser trinken muss“.
Im Nordosten Nigerias sind in den Konfliktgebieten 75 Prozent der Wasser- und Sanitärversorgung zerstört. Hierdurch haben 3,8 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Über 400 Gesundheitseinrichtungen wurden im Bundestaat Borno zerstört, so dass viele Kranke ohne jede Hilfe sind.
In Somalia benötigt rund ein Drittel der Bevölkerung – also 4,5 Millionen Menschen – dringend Zugang zu sauberem Wasser. Durchfallerkrankungen gehören dort zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Bereits jetzt sind 13.000 Kinder und Familien an Cholera oder Durchfall erkrankt – dass sind fünf Mal so viele wie im vergangenen Jahr.
Somalia: In Folge der extremen Nahrungsmittelunsicherheit leiden viele Kinder an akuter schwerer Mangelernährung.
© UNICEF/UN057372/Holt
Im Südsudan leiden 5,1 Millionen Menschen unter Wasserknappheit und unhygienischen Lebensbedingungen. Über die Hälfte der Wasserstellen wurden beschädigt oder zerstört. In der Folge breiten sich Krankheiten aus.
Während des Bürgerkriegs im Jemen ist in vielen Städten die Wasser- und Gesundheitsversorgung zusammengebrochen. Hiervon sind über 14,5 Millionen Menschen betroffen. Allein im Oktober 2016 erkrankten über 22.500 Menschen an schwerem, lebensgefährlichem Durchfall. Schon vor Ausbruch des Konflikts war Durchfall die zweithäufigste Todesursache bei Kindern.
Quelle: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2017/afrika-jemen-wasser-toedliche-gefahr/138146